Rhabarber und Spargel sind typische Frühlingsgemüse und werden jedes Jahr von ihren Fans ungeduldig erwartet. Es gilt, den kurzen Zeitraum zu nutzen und möglichst viele Rezepte mit den beiden Stangen auszuprobieren, denn am 24. Juni ist Saisonschluss.
Natürlich gibt es Möglichkeiten, Spargel haltbar zu machen, etwa indem man ihn blanchiert und tiefkühlt oder in Essigsud einlegt. Doch meine Erfahrung ist, dass beide Methoden zu einem erheblichen Geschmacksverlust führen. Also besser auf die nächste Saison freuen.
Rhabarber hingegen kann in Stücke geschnitten eingefroren werden und außerhalb der Saison in Kuchen oder zu Kompott verarbeitet werden. Zu Marmelade eingekocht schmeckt er besonders gut, wenn Erdbeeren beigemischt werden.
Für das nachfolgende Rezept treffen sich die beiden Stangengemüse auf einer pikanten Tarte. Die Unterlage ist ein Mürbteig, der gänzlich ohne Mehl auskommt. Gemahlene Mandeln ersetzen es, Butter und Ei halten die Masse zusammen. Erschienen ist das Rezept in Mandelbaums kleine Gourmandisen: Rhabarber von Margot Fischer.
Tarte für vier
Mürbteig ist ein kompakter, fester Teig, frisch gebacken schmeckt er knusprig, ab dem nächsten Tag mürbe, weich und zart. Er lässt sich sowohl pikant als auch süß zubereiten. Das einfachste Rezept wird 1-2-3-Teig genannt und setzt sich aus einem Teil Zucker, zwei Teilen Butter und drei Teilen Mehl zusammen, ein Ei sorgt für den besseren Zusammenhalt.
Das Großartige an Mürbteig ist seine Vielseitigkeit: Er wird für Kekse verwendet, mit Obst belegt, kann in einer Tarteform oder auf dem Blech gebacken werden, oder er gibt einer Topfentorte den nötigen Halt.
Er ist variantenreich in der Zusammensetzung. Bei manchen Rezepten wird ein Teil des Mehls mit geriebenen Nüssen, Mohn oder Kürbiskernen ersetzt. Zum Aromatisieren können Zimt, Muskatnuss, Piment und Orangen- oder Zitronenschale verwendet werden. Für einen veganen Obstkuchen habe ich schon eine Mürbteigvariante mit Olivenöl statt Butter zubereitet. In französischen Kochbüchern hingegen finden sich Rezepte, die mit Gänseschmalz arbeiten. Wie bei allen Teigen darf keinesfalls auf die Prise Salz vergessen werden.
Ein weiterer Pluspunkt ist: Mürbteig lässt sich gut auf Vorrat herstellen. Er gewinnt durch eine kühle Ruhezeit und kann sogar eingefroren werden. Ich habe immer eine Portion Mürbteig im Tiefkühlschrank, denn er taut schnell auf und ist so nach kurzer Zeit einsatzbereit.
Der hier verwendete Mürbteig erfordert keine große Backerfahrung. Die Tarte reicht für vier als Vorspeise, wenn sie mit Salat als Hauptspeise serviert wird, werden zwei Esser satt. Sollte doch etwas übrigbleiben, schmeckt sie auch kalt.
Zutaten
für den Boden:
für den Belag:
Zubereitung
(Helga Gartner, 8.5.2024)