Georgia Ball kann Golf. Ein Zuseher meint, es besser zu können - und hilft mit
Georgia Ball kann Golf. Ein Zuseher meint, es besser zu können – und hilft mit "Ratschlägen" aus.
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Georgia Ball hat ziemlich viel Geduld an den Tag gelegt. Eigentlich wollte sie ihren Follower:innen auf Tiktok die Technik einiger schneidiger Golfschwünge vorzeigen. Doch ein Mann unterbricht sie ständig. Er ist auf dem Video zwar nicht zu sehen, aber seine Ratschläge, wie sie es seiner Meinung nach besser machen könnte, sind deutlich zu hören.

Er gibt ihr "Tipps" zu ihrem Schwung, denn er habe schließlich 20 Jahre Erfahrung. Was er nicht weiß, obwohl er sehr viel zu wissen scheint, ist: Georgia Ball ist Profigolferin und auch Golflehrerin. Deshalb auch das Video, mit dem sie ihren rund 150.000 Follower:innen zeigen wollte, wie es gehen kann.

"Was Sie da tun, das sollten Sie besser machen", ruft der Mann ihr zu. Kurz darauf interpretiert er einen guten Schlag von Ball als seinen Erfolg. "Sehen Sie, so hat es doch viel besser geklappt." Ball bleibt trotzdem höflich und bedankt sich sogar für seinen Ratschlag. Ihre Blicke sprechen allerdings Bände.

Berühmtes Beispiel von Rebecca Solnit 

Die Szene wird von unzähligen Nutzer:innen als klassisches Mansplaining tituliert. Geprägt hat diesen Begriff vor allem Rebecca Solnit mit einem ähnlichen Beispiel und einem Essay, in dem sie allerdings das Wort gar nicht erwähnt: "Men Explain Things to Me" (2015). Das inzwischen berühmte Beispiel von Solnit stammt von einer Party, bei der ihr ein Mann über ein Buch vorschwärmt. Er erklärt Solnit das Buch, in dem es um einen Fotografen aus dem 19. Jahrhundert geht. Was der Mann allerdings nicht über das Buch weiß: Es hat genau die Frau geschrieben, die er über dieses Buch richtiggehend unterrichtet, Rebecca Solnit. Selbst als er dann doch noch davon erfährt, ist ihm das keineswegs unangenehm, erzählte die Autorin.

Der Begriff des Mansplainings ist ab den 2010er-Jahren verstärkt in Netz aufgetaucht. (red, 26.2.2024)