Laura Stromberger kennen viele aus den sozialen Medien. Sie lebt in einer unbefristeten Mietwohnung in Wien-Mariahilf. Wenn sie Lust auf Maroni hat, geht sie schon mal im Pyjama runter auf die Straße.

"Ich habe relativ lange eine Wohnung gesucht und auf Twitter von meinen teils schrecklichen Erlebnissen bei der Suche erzählt. Da wurden mir Sachen angeboten, die haben ausgesehen, als wäre jemand frisch gestorben. Irgendwann hat mir jemand auf Twitter geschrieben, dass er eine Wohnung zu vergeben hat und ob ich sie anschauen will.

Laura Stromberger Wohngespräch
Laura Stromberger ist gerne daheim. In ihre Wohnung und die Einrichtung hat sie viel Arbeit gesteckt.
Lisi Specht

Ich wollte in der Innenstadt bleiben, habe aber auch außerhalb des Gürtels gesucht. Dass die Wohnung an der Mariahilfer Straße liegt, war ein reiner Glücksgriff. Die Gegend hier hat mir schon immer gefallen, man geht raus auf die Straße, da sind viele Leute, man kann gleich in ein Café gehen. Ich mag dieses Menschenbaden. Das ist für mich das, was es heißt, in der Stadt zu leben. Letztens bin ich im Bett gelegen und hatte Lust auf Maroni. Da bin ich einfach runtergegangen im Pyjama und habe mir welche geholt.

Wohnung Laura Stromberger
Der Großteil ihrer Einrichtung stammt von Willhaben, wo sie viel Zeit verbringt auf der Suche nach schönen Stücken und besonderen Schnäppchen.
Lisi Specht

Zu Weihnachten ist die Mahü natürlich eine besondere Challenge, wenn die Menschen so im Kaufrausch sind. Das ist nicht ganz mein Thema. Ich versuche, alles gebraucht zu kaufen, das ist besser fürs Budget. Fast alles hier, ich würde sagen 80 Prozent meiner Wohnung, hat Willhaben eingerichtet. Dort verbringe ich einen Großteil meiner Zeit im Internet. Ich bin sehr selektiv, was meine Sachen betrifft. Ich überlege genau, was ich möchte, und spare dann darauf hin. Auf Willhaben braucht man viel Zeit und Geduld, aber man kann oft ein gutes Geschäft machen, weil die Menschen nicht wissen, was sie für Schätze haben.

Die Lampe zum Beispiel, sie heißt Favorite Things, da kann man Lieblingsdinge reinlegen. Sie ist auch von Willhaben. Da lege ich alles rein, was lustig und gelb ist – weil das zur Lampe passt. Oder mein Esstisch. Die meisten Klapptische sind echt hässlich, deshalb habe ich sehr lange nach einem gesucht, der mir gefällt. Wenn ich keinen Besuch habe, hänge ich den Tisch an einen Haken an die Wand. Ansonsten können drei oder vier Leute hier essen.

Wohnung Laura Stromberger
Das Regal im Türrahmen hat Stromberger selbst gebaut.
Lisi Specht

Als ich hier eingezogen bin, habe ich bei null angefangen und die Wohnung so gestaltet, wie ich sie haben wollte. In eine Durchgangstür habe ich selbst ein Regal hineingebaut. Jetzt ist eigentlich alles so gut wie fertig. Ich habe noch vor, ein Kopfteil für mein Bett zu machen. Basteln und Selbermachen ist mein Ding. Ich habe auch einen Hocker selbst gemacht, und in meiner früheren WG hatte ich einen alten Röhrenfernseher, den ich zu einer Bar umgebaut habe. Für den ist hier leider kein Platz, deshalb hab ich ihn verschenkt.

Apropos: Ich habe keinen Fernseher, nur einen kleinen Beamer. Das große schwarze Rechteck, das auf einem Quadratmeter ein Black Mirror ist, halte ich für einen hässlichen Einrichtungsgegenstand.

Wohnung Laura Stromberger
Der Bademantel stammt aus dem Caritas-Shop und entstammt einer Zusammenarbeit mit diversen Kabarett-Stars.
Lisi Specht

Mir ist wichtig, dass ich mich in meiner Wohnung wohlfühle. Ich bin gerne daheim, ein richtiger Homebody. Das Leben daheim finde ich geil. Ich hatte wirklich Glück mit dieser Wohnung, habe aber auch viel Arbeit und Zeit reingesteckt.

Der Plattenspieler ist mein liebstes Stück hier in meiner Wohnung. Abends sitze ich dort oft davor und höre Platten. Da mache ich es mir auf meinem Sessel vom Carla-Markt, dem Secondhandshop der Caritas, bequem, die haben auch immer geile Möbel für billig.

Wohnung Laura Stromberger
Die Lampe bietet Platz für Lieblingsstücke.
Lisi Specht

Ein großer Vorteil dieser Wohnung ist, dass ich durchs Fenster auf ein Flachdach steigen kann. Dort habe ich Kräuter angepflanzt, und im Sommer kann man dort sitzen und ein Bier trinken. Meistens ist es super, manchmal ist es aber auch gruselig, weil es neben meiner Wohnung ein Büro gibt und die Mitarbeiter immer rausgehen, um zu rauchen. Ich sitze dann oft noch in der Unterwäsche auf dem Sofa und trinke meinen Kaffee.

Insgesamt finde ich den Altbau wunderschön, man muss aber auch damit arbeiten. Mein Fahrrad hängt an der Decke, und ich habe mir einen Fake-Dachboden gebaut, um das Stauraumproblem zu lösen. Trotzdem würde ich nirgendwo anders lieber wohnen als hier." (Bernadette Redl, 11.12.2023)